Die Gründerplattform hat unter dem Hashtag #meingruendertraum zur Blogparade aufgerufen und möchte wissen: Warum träumen Gründer von einem eigenen Unternehmen und der Selbstständigkeit? Kurz vor Ende der Einreichungsfrist habe ich Wind von der Aktion bekommen und diesen Beitrag zu meinem Gründertraum mit Heldentexte geschrieben.
Die folgenden fünf Fragen galt es zu beantworten und waren ursprünglich als Blick in die Zukunft gedacht – und zwar für all jene, die die Existenzgründung erst noch vor sich haben. Da ich mich bereits im Jahr 2015 selbstständig gemacht habe, habe ich die Fragen etwas umformuliert:
Was war dein Gründungstraum?

Ich lebe meinen Traum und mache genau das, was ich immer wollte. Es ist kein Zufall, dass dieser Beitrag hier vom Balkon mit Meerblick entstanden ist, denn darauf habe ich lange hingearbeitet: dass ich selbst entscheide, wo und wie lange ich arbeite – und für wen und wann. Da ich zehn Jahre lang festangestellt war, kenne ich die andere Seite, die natürlich auch ihre Vorzüge hat. Doch ich wollte mich irgendwann morgens nicht mehr zu einer bestimmten Zeit aus dem Bett quälen und bis zu einer durch andere festgelegten Zeit am Abend an einen Schreibtisch gefesselt sein – tagaus, tagein.
Als kreativer Digitaler macht es oft keinen Unterschied, ob ich meine Artikel in einem Büro oder im sonnigen Ausland schreibe. Ich kann nach meinen eigenen Werten und meinem eigenen Tempo arbeiten. Und das ist ein Traum, denn so bin ich nachhaltig motiviert und unterliege gewissen Zwängen einfach nicht. Das macht frei und glücklich.
Natürlich geschieht so etwas nicht von heute auf morgen. Im ersten Anlauf 2009 habe ich den Schritt zum freien Online-Redakteur noch nicht gewagt, doch mit zunehmender persönlicher Reife und einem größeren Netzwerk näherte ich mich der sogenannten Chancengründung, also dem freiwilligen Wechsel in die Selbstständigkeit, immer mehr.
Was konkret hielt dich zunächst vom Gründen ab?
Natürlich stellte ich mir die Frage, die fast jedem potenziellen Gründer vor dem entscheidenden Schritt zur Selbstständigkeit durch den Kopf geht: Wird das Geld, das ich durch meine Leistungen erwirtschafte, zum Leben reichen? Wird es gutgehen? Ein Berater riet mir bei meinem ersten Anlauf ab, weil er die Auftragslage für freie Journalisten als zu schlecht bewertete. 2014, als es dann ernst wurde, war ich konfrontiert mit Bedenken aus dem Umfeld: Viele hatten selbst schlechte Erfahrungen mit ihrem Unternehmen gemacht oder waren selbst nie selbstständig tätig und projizierten ihre Ängste und Zweifel auf mich. Ich beschloss dann einfach, es zu machen!

Was hat dir geholfen, deinen Traum zu verwirklichen?
Definitiv hilfreich waren Mentoren, also Leute, die bereits erfolgreich selbstständig sind und konkrete Tipps geben sowie eine realistische Einschätzung treffen, was auf einen als Neugründer zukommen kann. Für diese Hilfe stehe ich im Übrigen auch zur Verfügung. Das heißt, wer möchte, kann mich gerne dazu anschreiben. Außerdem möchte ich dazu beitragen, die Selbstständigkeit in ein anderes Licht zu rücken, denn unliebsame Aufgaben lassen sich auslagern, sodass der (Einzel-)Unternehmer NICHT unbedingt alles selbst machen muss.
Warum hast du vom eigenen Unternehmen geträumt? Hattest du eine Geschäftsidee oder wolltest du einfach selbstständig sein?
Erst einmal wollte ich mich selbstständig machen und davon leben können. Diese Stufe habe ich erreicht. Nun entwickele ich mich immer mehr zu einem echten Unternehmer, der Wege findet, um sein Geschäft auszubauen, auf verschiedene Standbeine zu stellen und immer wieder von Neuem anzukurbeln. Der Weg ist dabei auch das Ziel, denn so sehr eine Selbstständigkeit viel Arbeit bedeutet, so spannend, lehrreich und vielfältig ist die Reise auch.
Half es zu träumen oder verstellte es den Blick für die (geschäftliche) Realität?
Geschäftlich zu agieren und während des Kundengespräches zu träumen, kann ich nicht empfehlen. Spaß beiseite! Natürlich macht man nicht beides gleichzeitig und insofern ist Träumen ganz, ganz wichtig als Antrieb. Imagination ist hierbei das Stichwort: So habe ich mein kürzlich veröffentlichtes Buch „Ohne Zweifel selbstständig“, das sich genau mit den eben angesprochenen mentalen Hürden der Selbstständigkeit beschäftigt, auch deshalb zu Ende schreiben können, weil ich mir immer wieder vorgestellt habe, wie meine Welt aussieht, wenn ich mir diesen Gründertraum erfüllt habe.

Und es ist schon ein wahnsinnig gutes Gefühl, wenn der Postbote vorfährt und eine fette Lieferung mit Büchern vorbeibringt, auf denen dein eigener Name steht! Letztes Jahr habe ich mir außerdem meinen Traum erfüllt, auf Achse zu sein und dabei journalistisch zu arbeiten: Menschen zu interviewen, eine Story daraus zu basteln – und das Ganze in Australien!
Ich glaube, es ist viel mehr möglich, wenn wir es richtig anpacken und vor allem, WENN wir es anpacken. Für die Zukunft habe ich weitere Projekte geplant: Eine Idee ist es, einen Online-Kurs zum Buchschreiben zu erstellen. Für ein Brettspiel habe ich bereits einen konkreten Ansatz. Und richtig spannend fände ich auch einen „Gamification-Rundum-Interaktiv-Workshop“ zum Thema Selbstständigkeit mit spannend aufbereiteten Modulen zu den Basis-Themen Akquise, Selbstwert, Honorarkalkulation, Netzwerk & Co.
Mal schauen, was die Zukunft bringt …
Allen Teilnehmern der Blogparade zum Gründertraum wünsche ich viel Glück beim Gewinnspiel!